Unter dem Motto „Insektensommer, zähl mit“ trafen sich die „Naturschutzdedektive“, die Kinder und Jugendlichen der NAJU-Gruppe des NABU-Obereichsfeld zu ihrem ersten gemeinsamen Nachmittag nach den Sommerferien am NABU Zentrum in Reifenstein.
Es ist längst bewiesen, dass der Einsatz von Pestiziden, ua. auch von dem am meisten eingesetzten Mittel, Glyphosat, Ursache für den dramatischen Rückgang der Insekten ist. Umso wichtiger ist es, diese beunruhigende Entwicklung zu beobachten, zu dokumentieren und vor allem aufzuhalten!
Bei herrlichem Sommerwetter gingen die Naturschutzdetektive gemeinsam mit den Gruppenleiterinnen Katrin Lehmann und Katharina Molnar in den Garten des Zentrums auf Insektensuche.
Ausgerüstet mit Insektenbeobachtungsfallen und Lupen wurde eine Stunde auf dem großen Terrain des Naturgartens nach Insekten Ausschau gehalten. Allein oder in Kleingruppen suchten sich die Naturdedektive einen Beobachtungsplatz von wenigen Metern Durchmesser.
Spannend wurde es, als es darum ging zu bestimmen, um welches Insekt es sich handelt. Um die Bestimmung zu erleichtern, hatten Katrin und Katharina sogenannte Bestimmungshilfen zu den einzelnen Insektenarten mitgebracht.
So gab es Bestimmungshilfen für Wildbienen, Libellen, Schmetterlinge, Wanzen und Käfer. Somit konnten verschiedene Arten von Wanzen, Grashüpfern, Bienen und weiteren Insekten von den Kindern selbstständig bestimmt werden.
Die Anzahl der gefundenen und bestimmten Insekten wurde dann in eine Zählliste eingetragen. Das Ergebnis wird später online gemeldet an die Website www.insektensommer.de
Es war wieder ein sehr schöner und vor allem informativer Nachmittag, der allen viel Spaß bereitet hat! Jeder Einzelne von uns kann seinen Beitrag leisten, das Insektensterben zu verringern.
Zweimal im Jahr wird vom NABU eine Insektenzählung durchgeführt, im Frühjahr und im Spätsommer, jeweils 10 Tage lang. Die Grundidee des „Insektensommers“ ist, dass interessierte Laien raus in die Natur gehen und eine Art „Insekteninventur“ machen. In einer wissenschaftlichen Studie wurde so u.a. nachgewiesen, dass sich der Bestand an Insekten in den letzten 27 Jahren um rund 75 Prozent!! verringert hat.
Diese Studie wurde von Krefelder Forschern, vom Entomologischem Verein Krefeld durchgeführt. 90 Prozent der Untersuchungsstandorte befanden sich in unmittelbarer Nähe von intensiver Landwirtschaft!
Vermeiden wir generell den Einsatz von Pestiziden im eigenen Garten. Helfen wir den kleinen Tieren bei Trockenheit mit Insektentränken! Möglichkeiten, das Insektensterben zu verringern gibt es viele! Nutzen wir diese in unserem eigenen Interesse!!
Ein Zitat von Albert Einstein lautet: „Wenn die Bienen aussterben, sterben 4 Jahre später auch die Menschen!“
Karin Ziegler