Sternsinger sind trotz Lockdown in der Bergschule unterwegs
„Niemand braucht Angst zu haben, weder Groß noch Klein, denn einer will immer bei uns sein!“, mit diesen Worten grüßten Caspar, Melchior und Baltasar die wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in diesen Tagen in der Schule arbeiten.
In den vergangenen Jahren war es immer die ehrenvolle Aufgabe der Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen als Sternsinger verkleidet durch das Schulgebäude und die Klassenräume zu gehen und mit ihren Liedern und Gebeten den Segen Gottes zu Beginn eines neuen Jahres der ganzen Schulgemeinschaft zu bringen. Da durch den Lock down derzeit keine Schülerinnen und Schüler im Schulhaus anzutreffen sind, übernahmen diesen wichtigen Auftrag gerne unsere Volontäre, die ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Bergschule absolvieren. Nachdem einer der Könige den traditionellen Segen an die Türen der Schule angeschrieben hat, kam es noch zu einer etwas außergewöhnliche Aktion, nämlich das kräftige Schwenken eines Weihrauchfasses.
Die drei Sternsinger griffen damit eine uralte, vor allem im süddeutschen Bereich gelebte Tradition auf. In den Tagen zwischen Weihnachten und dem 6. Januar beging man die sogenannten Raunächte, die als besonders intensiv erlebt und mit bestimmten Ritualen versehen wurden. Dabei sollten in diesen Tagen Haus und Hof zum Schutz vor Dämonen „ausgeräuchert“ werden. Dass der Weihrauch auch eine desinfizierende Wirkung hat, wussten schon die alten Araber, die das Harz selbst kauten, um den Mundraum zu reinigen. Man mag das als Aberglaube abtun, aber es mag auch helfen, mit etwas mehr Ruhe und Gelassenheit in dieses neue Jahr zu starten.
Mit dem Segen „C+M+B“ – Christus mansionem benedicat, Christus schütze dieses Haus – gehen wir als Schulgemeinschaft zuversichtlich in dieses neue Jahr und wissen uns trotz diverser Herausforderungen und Bedrohungen unter Gottes Stern und Segen gut geleitet.
Ulrike Plath
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