Seit 2023 unterstützt das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) über die erweiterte Tierwohlförderung „T(h)ür Tierwohl“ tierhaltende Betriebe bei der Umgestaltung der heimischen Nutztierhaltung. „Wir zahlen fast drei Millionen Euro aus unserer landeseigenen Tierwohlförderung aus und unterstützen so tierhaltende Betriebe bei Maßnahmen für bessere Haltungsbedingungen“, sagt Ministerin Susanna Karawanskij.
Es erhalten 59 tierhaltende Betriebe, die Milchkühen und deren Kälbern sowie Mastrindern eine naturnahe Sommerweidehaltung mit einem täglichen Weidegang über einen Zeitraum von 4 bzw. 5 Monaten ermöglichen, im ersten Verpflichtungsjahr 2023 Zuwendungen von insgesamt 257.000 Euro.
Der Großteil der Förderung von insgesamt 2,3 Mio. Euro betrifft höhere Tierwohlstandards in der Schweinehaltung. Das Förderangebot in der Schweinehaltung umfasst viele Möglichkeiten, das Tierwohl zu verbessern. Dieses Angebot haben 44 Agrarbetrieben in Anspruch genommen. Dadurch erhalten Schweine mehr Platz im Stall, können auf Stroh gehalten werden und haben mehr Freilauf im Außenbereich.
Mehr als 700.000 Euro gewährte das TMIL für die Umsetzung tierwohlgerechterer Haltungsbedingungen in der Ferkelaufzucht bzw. Schweinemast.
Für den Erhalt für vom Aussterben bedrohte einheimische Nutztierrassen zahlte das TMIL für das Antragsjahr 2023 ebenfalls mehr als 250.000 Euro aus. „Damit leisten wir unseren Beitrag, um seltene, heimische Nutztierarten wie das Rhönschaf, die Thüringer Waldziege und das Deutsche Sattelschwein zu erhalten“, so die Ministerin.
Viele tierhaltende Betriebe haben wirtschaftliche Schwierigkeiten. Vor allem bei der Schweinehaltung droht eine Produktionsverlagerung ins Ausland. Die Gründe dafür sind unter anderem gestiegene Produktionskosten bei weiterhin geringem Preisniveau sowie die wachsenden gesellschaftlichen Erwartungen an die Nutztierhaltung. Viele Betriebe wollen in eine tierwohlgerechtere Haltung investieren, es fehlt ihnen jedoch oft an Planungssicherheit und Kapital.
„Das Thema Tierwohl ist zu wichtig, deshalb gehen wir mit unserer neuen Tierwohlförderung einen wichtigen Schritt voran“, so Ministerin Karawanskij. „Wir geben den tierhaltenden Betrieben Planungssicherheit. Die Agrarbetriebe wollen die steigenden gesellschaftlichen Erwartungen erfüllen und die Nutztierhaltung tierwohlgerechter weiterentwickeln. Mit unserer Förderung unterstützen wir sie dabei. So wollen wir auch Betriebsaufgaben und eine Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland verhindern, da dort die Tierwohlstandards oft niedriger sind als in Deutschland. Nur so können wir die Grundlage lokaler Stoffkreisläufe und regionaler Vermarktung heimisch produzierter Nahrungsmittel erhalten.“