Pfr. Tobias Reinhold mit Gedanken zum neuen Jahr. Foto: Privat

Liebe Leserinnen und Leser,

wie sind Sie ins neue Jahr gestartet? Sicher anders als in den vergangenen Jahren. Das neue Jahr begann am 1. Januar um 0.00 Uhr mit dem Geläut der Kirchenglocken, mit einem Glas Sekt, mit wenigen Umarmungen nur im Familienkreis und guten Wünschen, und weniger Besuchen als sonst. Dennoch bleibt eine Spannung offen: 365 neue Tage liegen vor uns, wie ein leeres Buch sollen sie ausgefüllt werden. Wir haben noch keine Ahnung, was sie uns bringen werden in Bezug auf unsere Familie, in Kirche, Staat und Gesellschaft und Gesundheit. Welche Veränderungen werden uns ganz persönlich treffen? Es beginnt auch ein neues Jahr für uns als Christen: wir gehen unseren Weg weiter, mit Gott und nicht allein und einsam. Wie sieht es da aus: bedürfen wir hier auch der Veränderung, der Korrektur oder bleibt da auch alles beim Alten? Erleben wir für unseren Glauben auch einen Aufbruch, etwas Neues, was uns stärkt und hilft? Erfahren wir wirklich Gottes eingreifende Macht und Gerechtigkeit in unserm Leben?

Jetzt ist die Zeit der guten Vorsätze und Pläne; es gibt unerreichbare, utopische Ziele, aber auch sinnvolle Vorsätze: mehr Sport treiben, Menschen besuchen, nicht mehr rauchen, mehr Zeit für die Familie einplanen, ein gutes Buch lesen, intensiv leben, in den Urlaub fahren. Ja, es ist einiges möglich und wir haben viele Chancen, weil wir freie Menschen sind und auch dazu von Gott berufen sind. Gott neu entdecken, seine Spuren in meinem Leben ergreifen und in seine Fußstapfen treten. Eine Aufgabe wäre vielleicht auch, mehr nachzudenken, die Augenblicke des Lebens zu schätzen und als kostbare Geschenke zu sehen. Das Gute suchen, darüber reden, die guten Erfahrungen weiterreichen und uns nicht von der allgemeinen Stimmungslage anstecken lassen, sondern offen und bereit sein und seiner Spur folgen. Nutzen wir die Zeit, vergeuden wir sie nicht in Unwichtigkeiten. Wir haben es nicht nötig, zu jammern und uns vom Zeitgeist anstecken zu lassen.

Dazu ein paar Gedanken von Roland Breitenbach:

Wir stolpern durch unsere Welt.
Wir stoßen uns an der Ungerechtigkeit.
Wir leiden unter unseren Schwächen.
Wir kämpfen gegen die Verlogenheit.
Wir werden krank wegen der Bosheit.
Wir können nicht schlafen wegen unserer Sorgen.
Doch da leuchtet ein Stern.
Ein Stern für unsern Weg.
Dein Stern. Er sagt: Mache dich auf.
Folg der Spur deines Sterns.
Wohin er euch führt?
Zu den Ratlosen – um ein gutes Wort zu bringen.
Zu den Traurigen – um sie in den Arm zu nehmen.
Zu den Kranken – um von der Hoffnung zu reden.
Zu den Alten – um ihre Einsamkeit zu durchbrechen.
Wohin er euch führt?
Zu den Großen – um ihnen den Blick auf das Kleine zu schenken.
Zu den Bedeutenden – um sie auf das Wesentliche aufmerksam zu machen.
Zu den Wichtigen – um sie nach dem Sinn des Lebens zu fragen.
Zu den Einflussreichen – um manches überflüssig sein zu lassen.
Ein Stern für unsern Weg.
Dein Stern und er sagt: Mache dich auf.
Folge der Spur deines Sterns.
Dann seid ihr Licht in unserer dunklen Welt.
Ihr leuchtet unter den Menschen.
Gottes Kinder seid ihr.
Er selber wacht über euch und lässt nicht zu,
dass euer Stern erlischt.“