Ein Beitrag von Dr. Michael Kruppe
Leinefelde. Am 18. November 1998 wurde die Lunaparkhalle feierlich eingeweiht. Sie war der zweite Turnhallenneubau in Leinefelde seit der Wiedervereinigung und sollte den Berufsschulen des Landkreises Eichsfeld erstmals eigene Sportmöglichkeiten bieten.
Die Dreifelderhalle kostete damals 7,6 Mio. D-Markt. Das sind heute umgerechnet fast 3,9
Mio. Euro. Von diesen Kosten übernahm der Freistaat Thüringen 65 Prozent (ca. 2.535,000
Euro). Der Restbetrag von ca. 1.365,000 Euro wurde vom Landkreis Eichsfeld (ca. 753.000
Euro) und der Stadt Leinefelde (ca. 612.000 Euro) aufgebracht. Die symbolische
Schlüsselübergabe erfolgte im Beisein des damaligen Thüringer Kultusministers Dieter
Althaus.
Die Lunaparkhalle setzte sowohl architektonisch als auch funktional ganz neue Maßstäbe.
Das Ensemble aus Glas und Beton wurde behindertengerecht erbaut und stellt das Thema
Energiesparsamkeit/Energieeffizienz in den Vordergrund. Um das Tageslicht maximal
auszunutzen, sind alle vier Seiten mit großen Glaselementen versehen, welche das
Sonnenlicht durchdringen lassen. Die beiden Längsseiten der Halle wurden dabei nach
Norden und Süden ausgerichtet. Um zu verhindern, dass man beim Sport von der Sonne
geblendet wird, sind die Fensterfronten im Osten, Süden und Westen mit Mattfolien versehen.
Spezielle Bauelemente im Innern ermöglichen zudem eine ausgezeichnete Akustik. Auch
funktional erwies sich die Lunaparkhalle als zukunftsweisend. Sie besitzt eine ausfahrbare
Tribüne mit 360 Sitzplätzen und ca. 40 Stehplätzen, eine Raumhöhe von 7 Metern sowie eine
Spielfeldgröße von 45 x 27 Metern. Das Spielfeld ist teilbar, so dass zwei bis drei
Schulklassen bzw. Vereine die Halle gleichzeitig nutzen können. Fast alle Indoor-Sportarten
sind dadurch möglich.
Die Lunaparkhalle bedeutete nicht nur für Leinefelde und den Landkreis Eichsfeld, sondern
auch für Nordthüringen eine spürbare Verbesserung ihrer Sportstättenlandschaft. Denn
obwohl die Halle seinerzeit nur für die Berufsschulen des Landkreises Eichsfeld errichtet
worden war, nutzen sie seit 25 Jahren auch andere Schulen und Vereine. Das Rondell neben
dem Eingangsbereich kann bei Bedarf auch gastronomische Versorgung anbieten. Dadurch ist
es möglich, sportliche Großveranstaltungen durchzuführen.
Dass die Lunaparkhalle nicht nur Bewunderer hat, konnte jeder mit eigenen Augen sehen,
denn seit ihrer Eröffnung vor 25 Jahren wurde ihre Außenfassade immer wieder von
Vandalen heimgesucht. Die großzügige Betonarchitektur, besonders im Treppen- und
Vorplatzbereich, wirkte auf Sprayer wie ein Magnet. Das brachte der Stadt nicht nur schlechte
Presse, sondern auch allerhand Kosten für die Beseitigung dieser Schmierereien ein.
Inzwischen ist die Lunaparkhalle als Hotspot des Vandalismus aus den Schlagzeilen jedoch
verschwunden. Für die meisten Schüler und Sportler dürfte sie jedenfalls auch weiterhin in
guter Erinnerung bleiben.
Michael Kruppe