Wenn am Abend die Sonne untergeht, dann ist für die Fledermäuse die Zeit des Ausschwirrens gekommen. Überall flattert es am Himmel, aber man muss auch genau beobachten können. Das konnte man am Samstagabend im Alternativen Bärenpark in Worbis dort wurde erstmals zu einer Fledermausnacht eingeladen.
Mit so einer großen Resonanz an Besuchern hatte das Team des Bärenparks gar nicht gerechnet und so wurden zwei Gruppen gebildet. Sybille Heise und Leona Köver nahmen die Besucher auf eine Reise durch den Bärenpark mit bis zum Besucherzentrum, wo es dann speziell um die Fledermäuse ging. Das Publikum war sehr gemischt, vom Kind bis zur Oma, kam aus verschiedenen Regionen und sogar aus dem Landkreis Eichsfeld.
Zunächst nahmen die Gruppen an einer Führung durch den Bärenpark teil. Die beiden Mitarbeiterinnen des Tierschutzprojektes konnten sehr gut den Kindern erklären, was es mit dem Bärenpark eigentlich auf sich hat und auch den Erwachsenen wurde dabei nicht langweilig. Im Gegenteil, auch sie erfuhren so manches, was sie vorher nicht wussten.
Die Spannung stieg und dann waren alle im Besucherzentrum angekommen. Dort wartete auf alle eine sogenannte “Fledermausmahlzeit”. Die Besucher ließen sich Tomatensuppe und Soljanka schmecken und frisch gestärkt lauschten sie dann dem Vortrag von Dipl.-Biologin Christiane Kups von der Stiftung Fledermaus Thüringen. Sie war mit ihrem Kollegen David Roth aus Erfurt angereist. Den Alternativen Bärenpark hatten sie beim diesjährigen Tierschutzfestival kennengelernt, wo sich die Stiftung vorstellte.
Wer denkt schon, dass die Bären nachts Besuch haben? Wenn sie schlafen, ziehen weit über ihnen die Fledermäuse ihre Runden. Im Vortrag erfuhren die Besucher aber auch, wie bedeutsam Fledermäuse sind, was sie für Feinde haben (u.a. auch der Mensch), wie man ihnen helfen kann. Beispielsweise verzehrt eine Fledermaus in einer Nacht 4000 Mücken!! Da erübrigt sich doch jedes Mückenspray, wenn man die kleinen Tiere ansiedeln kann.
Dr. Ulrike Richter vom Pflegeteam des Bärenparks konnte von ihren Begegnungen mit Fledermäusen berichten. So hatte sie u.a. eine im Büro zum Aufpäppeln, die dann aber verschwand und es sich in einem anderen Raum gemütlich machte.
Es war ein hochinteressanter Abend im Alternativen Bärenpark, der auch wiederholt werden soll. Auch der Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal mit Kerstin Wiesner und Lisa-Marie Kümmel hatten sich eingebracht. Zudem konnten die Kinder noch Fledermäuse basteln, die sie mit nach Hause nahmen.
Doch bevor alle den Heimweg antraten, hofften sie natürlich auch Fledermäuse sehen zu können. Das hatten Christiana Kups und David Roth auch gehofft, doch es war keine Fledermaus in das zarte Netz der Fledermausforscher gegangen. Wenn auch nur ein bisschen Wind ist, dann fliegen sie nicht ins Netz, sagte Christiane Kups.
Die Besucher konnten die Fledermäuse zwar nicht von Nahem sehen, aber kören. Mit sogenannten Batloggern (Fledermausdetektor) ausgestattet, wurden die “Gespräche” der Fledermäuse hörbar. Überall klickerte es, wenn die Fledermäuse im Anflug waren. Im Dunkeln gings dann noch zur Festwiese am Bärenpark, da die Sicht außerhalb der Bäume besser war.
Ilka Kühn