Der neue Generalvikar des Bistums Erfurt, Dominik Trost, wird am Sonntag, 27. August, im Rahmen eines feierlichen Vesper-Gottesdienstes um 16 Uhr im Erfurter Marien-Dom in sein neues Amt eingeführt. Der Gottesdienst ist zugleich auch der Rahmen, seinen Vorgänger Raimund Beck zu verabschieden, dessen Dienst in der Bistumsleitung Ende August endet.
Die Predigt in der Vesper hält Bischof Ulrich Neymeyr, der anschließend die Entpflichtungs- und die Ernennungsurkunde an den alten und den neuen Generalvikar überreicht. Zum Ende des Gottesdienstes sprechen Vertreter der Priester und der Gemeindereferentinnen, der Mitarbeitenden im Bistum und im Ordinariat sowie des Katholikenrates Grußworte. Beck und Trost schließen die Feier mit Dankesworten ab.
Die Einsetzung eines Generalvikars, der vom Bischof frei ernannt und abberufen wird, ist vom Kirchenrecht für alle Bistümer vorgeschrieben. Der Generalvikar ist der Stellvertreter des Bischofs im Bereich der allgemeinen Verwaltung und hat als dessen „alter ego“, also als sein „zweites Ich“, teil an der Bistumsleitung. Seinen Dienst übt er nicht im eigenen Namen, sondern kraft Amtes für den amtierenden Bischof aus.
Zum Generalvikar können nur Priester, die nicht jünger als 30 Jahre sind, ernannt werden. Sie müssen theologisch und kirchenrechtlich erfahren sein und sich durch Rechtgläubigkeit, Rechtschaffenheit, Klugheit und praktische Verwaltungserfahrung ausweisen. Dass pastorale Erfahrung auch eine wichtige Rolle spielt, dürfte auf der Hand liegen. Denn letzten Endes gilt alle Verwaltung in der Kirche dem Ziel, ihrem Auftrag zur Seelsorge nachkommen zu können.
Der neue Generalvikar Dominik Trost, der zwei Tage vor seiner Amtseinführung seinen 48. Geburtstag feiern kann, stammt aus Günterode im Eichsfeld und empfing 2002 im Erfurter Dom die Priesterweihe. Seine erste Stelle als Kaplan trat er in Niederorschel an. 2006 wechselte er in die Pfarrei St. Lorenz in Erfurt und war auch als Dekanatsjugendseelsorger in der Landeshauptstadt tätig. Im Zeitraum von 2012 bis 2020 war Trost als Pfarradministrator und Pfarrer für Struth, Effelder und Lengenfeld unterm Stein zuständig.
2021 wurde er Pfarrer der im Rahmen der diözesanen Strukturreform neu gegründeten Pfarrei St. Anna in Lengenfeld unterm Stein. 2016 bis 2022 wirkte Pfarrer Trost zusätzlich als Dechant des Dekanates Dingelstädt. Trost zählte viele Jahre zum Sprecherkreis der Worte zum Tag im Hörfunk-Programm von MDR Thüringen und übernahm von 2006 bis 2016 die Beauftragung für die MDR-Rundfunk-Gottesdienste aus dem Bistum Erfurt.
Generalvikar Raimund Beck (61) aus Helmsdorf im Eichsfeld wurde 1993 in Erfurt zum Priester geweiht. Nach Jahren als Kaplan und Pfarrer in der Seelsorge berief ihn der damalige Bischof Joachim Wanke 2010 in das Amt des Generalvikars. Gleich zu Beginn seines Dienstes fiel 2011 der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Erfurt und im Eichsfeld, den Beck maßgeblich mit vorbereite. Nach Wankes Rücktritt war er bis zur Amtseinführung von Bischof Neymeyr im November 2014 Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators.
Am 22.11.2024 ernannte Bischof Neymeyr Raimund Beck zu seinem Generalvikar, eine Aufgabe, der sich Beck ohne Rücksicht auf sein persönliches Wohlbefinden widmete. Nach 13 Jahren in der Bistumsleitung scheidet er nun aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt und kehrt nach einer längeren Auszeit zur Regeneration als Kooperator in der Pfarrei St. Josef in Mühlhausen in die Pfarrseelsorge zurück.