Der Kauf eines Naturbaums hat gegenüber dem Kauf eines Plastikbaums entscheidende ökologische Vorteile. Und heimische Waldbesitzer werden bei Wiederaufforstung und Waldumbau unterstützt. Manch einer ist gerade dieses Jahr beim Weihnachtsbaumkauf besonders verunsichert: Einen Naturbaum kaufen, wo doch drei Dürrejahre den heimischen Wäldern große Schäden zugefügt haben.
Da lockt der Kauf eines Plastikbaums, um die Natur -mutmaßlich- nicht weiter zu belasten. Die Waldexperten der Landesforstanstalt können beruhigen: Der Kauf eines Naturbaums, möglichst direkt vom Waldbesitzer, ist gerade jetzt verantwortungsvoll. Denn Naturbäume sind klimaneutral produziert und stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Mit dem Kauf wird den Wäldern kein Schaden zugefügt – im Gegenteil.
Naturbäume werden nachhaltig produziert
„Egal, ob der Baum beim Förster während der regulären winterlichen Waldpflege anfällt oder von einer kleinen Weihnachtsbaumkultur eines Waldbesitzers kommt: Er stammt aus nachhaltiger Waldwirtschaft und ist klimaneutral“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Dagegen belastet ein Plastikbaum während der Herstellung, der Transport -oft genug aus China- und der Entsorgung die Atmosphäre mit knapp 50 kg klimaschädlichem CO2. Mehr noch: Das PVC bzw. Polyethylen wird nach der Entsorgung erst in Jahrhunderten abgebaut und gerät oft genug als Mikroplastik in die Nahrungskette von Fischen, Tieren und Menschen und schädigt das Ökosystem. Ganz anders der Naturbaum: Er „verbraucht“ während des Wachstums das klimaschädliche CO2 in der Atmosphäre, spaltet es auf und lagert den Kohlenstoff im Holz ein. Wird der Naturbaum nach dem Fest kompostiert, setzt er das zuvor gespeicherte CO2 langsam wieder frei – so hat auch der Weihnachtsbaum eine ausgeglichene CO2-Bilanz. Mehr noch: Während der Verrottung auf dem Kompost gibt der Baum zahllosen Kleinsttieren und Organismen Nahrung und Lebensraum.
Nachnutzungen verbessern die ausgeglichene CO2-Bilanz weiter
Viele Haushalte entsorgen ihre Weihnachtsbäume über die Müllabfuhr. Dort wird der Baum in der Regel als Brennmaterial in einem Heiz- oder Stromkraftwerk verwendet. Auch hier gibt der Baum sein CO2 wieder an die Atmosphäre ab. Aber er sorgt gleichzeitig dafür, dass andere fossile Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl eingespart werden, die eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz aufweisen. Wird der Weihnachtsbaum, statt verbrannt, technisch zerkleinert und dessen Holz als Material für Möbel oder Bauplatten verwendet, bleibt das CO2 in den neuen Verwendungen sogar dauerhaft gespeichert. Zusätzlich ersetzt dieses Holz andere, energieintensive Baustoffe wie Beton, Stahl, Glas oder Aluminium.
Jedes Jahr werden in Thüringen rund eine Million Weihnachtsbäume verkauft
Wer denkt, die paar Weihnachtsbäume im Freistaat sind nicht der Rede wert, der irrt: Rund eine Million Weihnachtsbäume werden pro Jahr in Thüringen verkauft und Gesamtumsätze in zweistelliger Millionenhöhe realisiert. „Die Erlöse aus den Weihnachtsbaumverkäufen benötigen gerade jetzt viele regionale Waldbesitzer, um die erheblichen Investitionen zu stemmen, die künftig für die Wiederaufforstung und für den klimastabilen Umbau ihrer Wälder nötig sind“ so Gebhardt abschließend. So hilft anteilig jeder verkaufte Weihnachtsbaum aus regionalen Wäldern, das „Grüne Herz Deutschlands“ wieder fit zu machen.