Einige Worbiser waren gestern Vormittag zur Freifläche neben der Aral Tankstelle gekommen, um dem Hallenbad Wipperwelle einen letzten Gruß zu erweisen. Das Hallenbad ist ja bereits im vergangenen Jahr an Sascha Albertsmeyer verkauft worden und wird nun ein Teil seines Autohauses. Da es Privatgelände ist, hatten sich die Freunde und Mitglieder des Fördervereins am Wipperwellenschild am Ortseingang getroffen. Das Hinweisschild ziert nun der letzte Gruß…
Horst Grimm war mit Trompete und einem kleinen Sarg auf einem Handwagen zum Treffpunkt gekommen. Der Vorsitzende des Fördervereins der Wipperwelle, Dr. Uwe Semmelroth, war erkrankt, deshalb sprach sein Stellvertreter, Dr. Dorst, noch ein paar Worte zur Schließung des Bades. Im April 2023 wäre die Wipperwelle 60 Jahre geworden. Zehn Jahre hätten sie noch gekämpft, um das Bad zu erhalten, sagte Dr. Dorst. Er erinnerte an den Initiator des Worbiser Lehrschwimmbeckens, den damaligen Bürgermeister Heini Zwingmann, dem Großvater des jetzigen Bürgermeister Christian Zwingmann. Er erwähnte, dass viele Worbiser zu DDR-Zeit im NAW (Nationales Aufbauwerk) mit vielen Aktivitäten beim Aufbau des Bades geholfen haben. Dr. Dorst dankte allen, die dazu beigetragen hatten, dass dieses Bad bis jetzt für Schulkinder, Rehasport, für Vereinsschwimmen, für allgemeines Schwimmen und für Saunagäste nutzbar war.
Bernhard Berkhahn sprach nicht nur zum Hallenbad, das habe er zu anderen Anlässen, wie vor der Stadtratsitzung in Leinefelde gemacht, sondern umriss einmal die vergangenen Jahre der Stadtgeschichte von Worbis. Ausführungen, die nachdenklich machen und vor allem die Frage aufwerfen, was wird aus Worbis?
„In Worbis geht eine Epoche zu Ende. Der Bahnhof hat geschlossen und wird es auch bleiben. Das Hallenbad sei endgültig zu, nun haben auch die Abgeordneten ihre Ruh.„, führte Bernhard Berkhahn in seiner Rede an und ging auf die jüngste Geschichte von Worbis ein. Wer die Geschichte seiner Heimat nicht kennt, kann die Zukunft nicht gestalten, sagte Bernhard Berkhahn. Er führte viele Beispiele an, die für Worbis nichts Positives brachten und bringen.
Horst Grimm spielte auf seiner Trompete noch ein passendes Kirchenlied als letzten Gruß für das Hallenbad. Für die Anwesenden steht fest: Die Schließung des Hallenbades ist schon seit vielen Jahren beschlossen. Manch einer ist sogar der Meinung, seitdem das Leinefelder Bad gebaut wurde. Und es wurde ja von der Stadtverwaltung in Sitzungen schon desöfteren gesagt, dass eine Stadt wie Leinefelde-Worbis sich keine zwei Bäder leisten kann. Man fragt sich aber auch, wie das jetzt geregelt werden soll mit dem Schulschwimmen, einschließlich der Fahrten.
Ilka Kühn
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