Die Thüringer Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften und Landkreise hatten in den ersten neun Monaten dieses Jahres Ausgaben in Höhe von 4,8 Milliarden Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 360,9 Millionen Euro bzw. 8,2 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aber sie hatten auch höhere Einnahmen…..
Hauptgründe für diese Entwicklung waren unter anderem die gestiegenen Ausgaben für den
laufenden Sachaufwand, für die sozialen Leistungen, für Personal sowie für Sachinvestitionen . Die Ausgaben für den laufenden Sachaufwand stiegen um 105,2 Millionen Euro auf insgesamt
850,3 Millionen Euro und waren damit 14,1 Prozent höher als in den ersten 9 Monaten 2021.
Dieser Anstieg ist durch die höhere n Ausgaben bei Mieten und Pachten, bei Ausgaben für Geräte,
Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenstände sowie für die Bewirtschaftung und Unterhaltung der Grundstücke und baulichen Anlagen begründet.
Ein weiterer Anstieg war bei den Ausgaben für soziale Leistungen zu verzeichnen. Insgesamt wurden 1,2 Milliarden Euro ausgeben, das waren 67,0 Millionen Euro bzw. 6,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Insbesondere stiegen die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und die Leistungen der Eingliederungshilfe nach SGB I X . Die Ausgaben für die Leistungen nach dem AsylblG stiegen um 43,5 Millionen Euro (+ 152,4 Prozent) auf insgesamt 72,1 Millionen Euro und die Ausgaben für die Eingliederungshilfe nach SGB I X stiegen um 2 2,4 Millionen Euro (+ 6,2 Prozent) auf insgesamt 385,1 Millionen Euro an.
Die Personalausgaben sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 69,1 Millionen Euro
(+ 5,7 Prozent) auf insgesamt 1, 3 Milliarden Euro an gestiegen . Für Sachinvestitionen konnten die Kommunen 575,3 Millionen Euro und damit 18 ,7 Millionen Euro bzw. 3,4 Prozent mehr als im
gleichen Zeitraum des Vorjahres ausgeben. Die darunterfallenden Ausgaben für Baumaßnahmen
beliefen sich auf 471,1 Millionen Eur o (+ 20,8 Millionen Euro bzw. + 4, 6 Prozent)
An Einnahmen flossen in diesem Zeitraum 4, 8 Milliarden Euro in die kommunalen Kassen. Das waren 301,7 Millionen Euro bzw. 6,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Einnahmen beliefen sich auf 1,4 Milliarden Euro
und waren damit um 228,2 Millionen Euro ( + 19,0 Prozent) höher als in den ersten neun Monaten 2021.
Diese Entwicklung beruht hauptsächlich auf d en gestiegenen Einnahmen des Gemeindeanteils an der Einkommensteuer in Höhe von 384,8 Millionen Euro (+ 82,4 Millionen Euro bzw. + 27,3 Prozent) und der Gewerbesteuer (netto) in Höhe von 728 ,1 Millionen Euro (+ 128,6 Millionen Euro bzw. 21,4 Prozent). Auch bei den so genannten Bagatellsteuern, wie Hunde – und Vergnügungssteuer, nahmen die Kommunen mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum ein.
Aus Verwaltung und Betrieb nahmen die Kommunen in den ersten neun Monaten 2022 mit insgesamt 542,4 Millionen Euro 80,9 Millionen Euro (+ 17,5 Prozent) mehr ein, vorrangig durch Benutzungs- und Verwaltungsgebühren.