Am vergangenen Montag musste sich das Team vom Alternativen Bärenpark Worbis schweren Herzens von seinem Haus-und Hofkater ADI (im Alter von mindestens 15 Jahren) einschläfern lassen. Seine Nieren hatten versagt.

Hier seine Geschichte in einem Bericht vom Bärenpark Worbis:

Wie ein kleines Gespenst tauchte der fast weiße Kater ADI im Frühjahr 2010 in der Bärenanlage A auf. Zunächst wurde er nur sporadisch gesehen und verschwand immer wieder im Dickicht. Bald jedoch kam er regelmäßig zur Bärenfütterung, um sich seinen Anteil an Fisch, Fleisch oder Pellets zu sichern.

Menschen gegenüber blieb er immer auf Abstand, offenbar misstraute er ihnen. Mit seinen bärigen Mitbewohnern teilte er hingegen sogar das Strohlager, wenn auch in respektvollem Abstand. Durch Anfüttern mit Katzenfutter gelang es dem BÄRSONAL schließlich, ADI in einer Katzenfalle zu fangen und aus der Anlage zu holen. Vertrauen zu Menschen hatte er jedoch dadurch nicht gefasst. Aus gebührenden Abstand beobachtete er, wie sich die anderen Katzen vom BÄRSONAL streicheln ließen.

Hinter seinen grün-gelben Augen konnte man es förmlich arbeiten sehen. Offenbar gefiel denen die Streichelei! Eines Tages überwand er sich und gab Köpfchen. Von da an konnte er gar nicht genug gestreichelt werden und wurde bald zum Chefkater des Betriebshofes. In den letzten Jahren merkte man Adi sein Alter an, die Wehwehchen mehrten sich.

Kalte Wintertage verbrachte er am liebsten an der Heizung der Futterküche. Im letzten Jahr überlebte er den Angriff eines Hundes, aus dessen Zähnen er nur durch beherztes und schnelles Eingreifen fast unverletzt gerettet werden konnte. Um den Schock zu überwinden, wurde ADI auf seine alten Tage für einige Zeit zum Bürokater, als der er sich vorbildlich benahm. Am Montag ging es ihm plötzlich sehr schlecht. Die Diagnose des Tierarztes machte klar, dass man ADI nicht mehr helfen konnte.

Lieber ADI, noch lange Zeit werden wir auf Dein heiseres Miau lauschen, mit dem Du uns zu jeder Tageszeit immer als Erster auf dem Hof begrüßt hast. Wir werden es sehr vermissen, in der Futterküche ständig über Dich zu stolpern, Deinen Napf alle Nase lang zu füllen und selbst Deine Krallen in unseren Beinen zu spüren, wenn wir Dich nicht genug beachtet haben. Du warst ein besonderer Kater. Danke, dass wir Dich begleiten durften.

Dein Team vom Bärenpark Worbis