Diese Frage mag dem einen oder anderen sicher ein Runzeln auf die Stirn erzeugen, aber vorstellbar wäre es sicher. Bürgermeister Marko Grosa ließ in der Stadtratsitzung gestern Abend so etwas anklingen. Und es gab viele Fragen und viele Informationen…
Das ist eigentlich bei jeder Stadtratsitzung so. Und es kommen auch immer mal ein paar Gäste. Einige sind Stammgäste, die sich auch mit vielen Themen einbringen, wie beispielsweise Harald Laufer. Die gestrige Stadtratsitzung begann zunächst mit einem Gedenken an vier Verstorbene, die unmittelbar mit der Stadt zu tun hatten: Barbara Hahn, Werner Genzel, Joachim Raabe und Edgar Baum. Der Stadtratsvorsitzende Thomas Müller würdigte sie noch einmal und sagte auch, dass man eine Sitzung nicht einfach so in dieser Zeit beginnen könne, ohne Worte über den unsinnigen Krieg in der Ukraine zu verlieren. Für alle Verstorbenen, auch die wegen der Pandemie ihr Leben lassen mussten, erhoben sich alle von den Plätzen in einer Schweigeminute.
Bei der letzten Stadtratsitzung hatte sich Karl Werkmeister von der Fraktion Die Linke aus gesundheitlichen Gründen von diesem Gremium verabschiedet. Gestern wurde sein Nachfolger verpflichtet: Ludwig Opfermann aus Kallmerode. Er wurde auch in den Sozialausschuss gewählt. Ludwig Opfermann ist bei der Lebenshilfe Leinefelde-Worbis tätig. Der Fraktion Die Linke gehören Sigrid Hupach, Dr. Karl-Heinz Klose und Ludwig Opfermann jetzt an.
Blumen und Beifall gab es auch für Constance Hunold vom Hospizdienst Hope in Birkungen. Sie wurde in der vergangenen Woche mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens (wie die offizielle Auszeichnung heißt) geehrt. Bürgermeister Marko Grosa war in der Auszeichnungsveranstaltung in Erfurt zugegen und hatte Constance Hunold auch vorgeschlagen. Bei der Stadtratsitzung würdigte er noch einmal ihr Engagement über Jahrzehnte und sie hatte auch Gelegenheit sich selbst dazu zu äußern.
Dann ging es zur Tagesordnung über. Wie immer zu Beginn mit den Mitteilungen des Bürgermeisters. Er äußerte sich zu einem Schreiben an die Stadt von einer Frau, die der Stadt Korruption vorwirft in Bezug auf die Vergabe von Bauplätzen. Sie war auch bei Facebook zugange. Schließlich landete die Sache vor Gericht und ging für die Stadtverwaltung gut aus. Ein anderes Thema war das Anschlussgleis der ehemaligen Baumwollspinnerei. Um es zu aktivieren hätte die Stadt ganz tief in die Tasche greifen müssen. Jetzt hat sich ein Investor gefunden, der einen Güterbahnhof bauen und das Gleis aktivieren will.
Bei der Fusion von weiteren Orten gibt es nichts Neues. Von Wingerode höre man nichts und so wird sich die Gemeinde wohl anders entscheiden. Bei der Erläuterung des traditionellen Pressespiegels verwies Marko Grosa darauf, was TA/TLZ so über die Stadt geschrieben hatten. Und auch Themen aus der eigenen Stadtzeitung wurden gezeigt.
Den Müll“touristen“ wurde nun der Zugang zu den alten Garagen mit einer Schranke verwehrt. Doch es kommen immer wieder Leute hin, die Müll abwerfen. Vielleicht sollte die Stadt einen Wachdienst hinsetzen, das ist vielleicht einfacher, als zum Schluss wieder Tonnen von Müll wegzubringen.
Es gab einen Erfahrungsaustausch mit dem Team vom Bärenpark und dem Forst. Einiges konnte an MIssverständnissen aus dem Weg geräumt werden. Nun ziehen alle an einem Strang.
Zum Thema Glashaus gab es auch Informationen. Marko Grosa verwies darauf, dass es noch kein Gespräch von den Betreibern mit der Stadt gegeben habe und die Stadt den vorgesehenen Platz an der A38 für die Disko bereit halte.
Ein neues Thema wurde auch genannt: Das Oberzentrum Eichsfeld. Bislang zunächst eine Idee, ein Vorhaben, dass die drei Städte Leinefelde-Worbis, Heilbad Heiligenstadt und Dingelstädt betrifft. Mit solch einem Oberzentrum stünden viele Türen offen und vieles könnte leichter entwickelt werden, betonte Marko Grosa. Sogar Hochschulstandort könnte unsere Stadt dann werden. Und wie man hört, interessiert sich ja das Bistum Erfurt auch für einen Schulstandort in Leinefelde. Auch das Krankenhaus ist noch nicht vom Tisch. Und mit der Landesgartenschau geht es auch voran, auch wenn manche das nicht sehen wollen. Hier geht es doch vor allem um Nachhaltigkeit und darum, was die Landesgartenschau der Stadt letztendlich bringt. Und das kann eine ganze Menge sein.
Ilka Kühn