Gestern hat die Tiefbohrung nach Kalisalz am Rande von Worbis begonnen. Sie werden rund sechs Wochen dauern. Eine Tiefbohrung soll Kalisalzkerne an die Oberfläche bringen und damit hoffentlich Daten bestätigen, die vor Jahrzehnten erhoben wurden, so Dr. Babette Winter, Regional Managerin Deutschland von Südharzkali.

Die Vorbereitungen für den Bohrplatz am Rande von Worbis sind abgeschlossen, das Gelände wurde für die Bohrung optimal vorbereitet. Bereits vor ein paar Tagen wurde das Spezialgerät angeliefert. „Wir freuen uns, nun die zweite Bestätigungsbohrung im Ohmgebirge durchzuführen, nachdem die erste Bohrung nahe Haynrode vor kurzem erfolgreich beendet wurde“, sagt Jason Wilkinson, Geschäftsführer der Südharz Kali GmbH.

Das Unternehmen steht für modernen und nachhaltigen Kalibergbau, ohne dauerhafte Salzhalden oder salzhaltige Abwässer. Die Bestätigungsbohrung soll Daten einer circa 100m entfernten historischen Bohrung aus dem Jahr 1983 bestätigen. Im Auftrag der Südharz Kali GmbH führt H. Anger’s Söhne Bohr- und Brunnenbaugesellschaft mbH
die Bohrung durch. Alle Aspekte von einzusetzender Technik, Wasser-, Berg- und Umweltrecht wurden in der Vorbereitung zwischen Auftraggeber, Fachplaner, den zuständigen Behörden und dem Bohrunternehmen diskutiert, bewertet und intergiert.

Aber: „Flexibilität bei Änderungen beim Bohren unter Einhaltung der genannten Kernaspekte ist und bleibt trotzdem das A und O. Das haben wir bei der ersten Bohrung bei Haynrode jetzt im Februar wieder einmal festgestellt und am Ende auch mit guten Ergebnissen umgesetzt.“ sagt Andre Zucker, Betriebsleiter von Anger.

Ziel der Bohrung ist es, vor allem Bohrkerne der Kalisalzgesteine, aber auch der darüber- und darunterliegenden Gesteine an die Tagesoberfläche zu fördern und zu untersuchen. Jeder Bohrkern ist ungefähr 3 Meter lang. Insgesamt werden Bohrkerne mit einer Gesamtlänge von rund 100 Metern aus der Tiefe geholt. Jede Maßnahme im Umfeld der Vorbereitung, Durchführung und abschließenden Rückbau der Bohrung werden durch das Thüringer Ingenieurunternehmen ERCOSPLAN geologisch und ingenieurtechnisch begleitet.

Darüber hinaus führt die K-UTEC AG aus Sondershausen die chemischen Analysen des Bohrkerns sowie wichtige metallurgische Arbeiten durch, um die Eignung des Rohsalzes für die moderne Verarbeitung zu bestätigen.

Die Bohraktivitäten finden am Forstweg „Am Hungerborn“ im Norden von Worbis statt und dauern sechs bis acht Wochen und. Sie werden – ebenso wie die Vorbereitung des Bohrplatzes und die spätere Wiederherstellung der Ausgangszustandes – unter Berücksichtigung der strengen gesetzlichen Auflagen des Umwelt- und Naturschutzes sowie insbesondere der Regelungen zum Schutz des Grundwassers ausgeführt.

Alle Aktivitäten sind durch die Behörden des Freistaates Thüringen sowie den Behörden des Landkreises Eichsfeld zugelassen und werden bei der Durchführung überwacht .
Nach Abschluss der Bohrarbeiten wird der Bohrplatz vollständig zurückgebaut. ​ Die Bestätigungsbohrung in Worbis ist die zweite von insgesamt zwei Nestätigungsbohrungen, um das Kalisalzvorkommen im Ohmgebirge auch physisch bewerten zu können. Die erste Bestätigungsbohrung nahe der Ortslage Haynrode wurde vor zwei Wochen abgeschlossen. Die Bohranlage wurde von Haynrode nach Worbis umgesetzt. Der Bohrplatz an der L2055 von Kaltohmfeld nach Haynrode wird in den nächsten Wochen wieder komplett zurückgebaut, der zwischengelagerte Mutterboden wieder aufgebracht und anschließend neues Saatgut ausgesät. „Wir wollen und werden den Platz ordentlich hinterlassen“ so Babette Winter, seit Februar neu im Unternehmen als Regionalmanagerin.

Sie betont: „Dafür wird die Landstraße nochmals für ein paar Wochen, voraus-
sichtlich bis Ostern, gesperrt werden müssen. Ich bitte die Anwohnerinnen und Anwohner um Nachsicht und Verständnis.“ Ausdrücklich bedankt sich die SüdHarz Kali GmbH bei den Anwohnern für die Geduld während der Bohrarbeiten bei Haynrode, mussten sie doch zeitweise Verkehrseinschränkungen an der Landstraße in Kauf nehmen.

Das Bergwerkseigentum „Ohmgebirge“ ist eines von dreien, die das Unternehmen im traditionsreichen Südharz Kalirevier erworben hat. Das Bergwerkseigentum „Ohmgebirge“ im Bereich der Ortslagen Kirchworbis-Haynrode-Brehme grenzt an die alten Kaligruben Bischofferode und Sollstedt. Die hier vorhandenen Kalisalze waren bereits während der 1980er Jahre als bilanzierte Reserven für eine spätere Gewinnung ausgewiesen. Das Ohmgebirge ist das erste Projekt in Thüringen, dass Südharz Kali konkret vorantreibt.