Mit der Vereidigung von Joe Biden als 46. US-Präsident am 20. Januar 2021 wurden die Weichen in den deutsch-amerikanischen Beziehungen neu gestellt. Für die einheimische Wirtschaft haben sich seitdem positive Signale und neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben, informiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt. Die Vereinigten Staaten liegen derzeit auf Platz 1 der Thüringer Exportländerstatistik, interessierte Unternehmen können sich am 23. Februar per Webinar zur aktuellen Geschäftslage informieren.
Obwohl die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen des Freistaats intakt sind und auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie weitestgehend stabil blieben, führten protektionistische US-Maßnahmen wie Zölle und andere Handelsbarrieren vor allem für kleine und mittlere Thüringer Betriebe in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen. Nach einem Jahr Amtszeit des amerikanischen Präsidenten sind die Hoffnungen der deutschen Wirtschaft auf eine Verbesserung der Situation nicht enttäuscht worden.
„US-Präsident Biden steht für mehr diplomatische Verlässlichkeit sowie für starke transatlantische Kooperationen und Multilateralismus. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit initiierte er die Wiederannäherung der USA an multilaterale Organisationen, Verträge und Initiativen, wie z.B. das Pariser Klimaabkommen. Dieses Vorgehen sendete ein wichtiges Signal der Annäherung und Erneuerung der transatlantischen Freundschaft“, sagt Mark Bremer, Teamleiter International bei der IHK Erfurt.
Aufgrund des großen Investitionsvolumens wären die USA in den kommenden Jahren auf Ressourcen ausländischer Unternehmen und Dienstleister angewiesen. Deutsche Produkte und Dienstleistungen stechen insbesondere durch Spezialisierung und Qualität hervor und werden daher auch künftig auf dem US-Markt gefragt sein.
„Allein von Januar bis September 2021 hat das Ausfuhrvolumen des Freistaates in die USA einen Wert von mehr als 1,2 Milliarden Euro erreicht und liegt damit gut 50 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Während die Vereinigten Staaten noch 2010 nur auf Rang fünf der Thüringer Exportländerstatistik rangierten, führen sie aktuell diese Liste an“, so Bremer.
Derzeit unterhalten 270 Thüringer Unternehmen wirtschaftliche Kontakte in die Vereinigten Staaten. Dabei sind insbesondere Erzeugnisse der Elektro-, Mess- und Regeltechnik sowie der Automobilzulieferindustrie gefragt.
Um Thüringer Firmen bei ihrem US-Geschäft zu unterstützen, veranstaltet die IHK Erfurt am 23. Februar 2022 eine virtuelle Informationsveranstaltung zur aktuellen Geschäftslage in den USA.
Die Anmeldung ist über www.erfurt.ihk.de/event/145154845 möglich.