Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch mit Blick auf die mit dem Brexit einhergehenden Belastungen im internationalen Handel, ermöglicht das elektronische Verfahren den Unternehmen eine flexiblere Handhabung bei der Erstellung von Ursprungszeugnissen und erleichtert damit die Exportgeschäfte…..
„Die digitalen Dokumente können sicher über die Webanwendung beantragt, schneller von der IHK bearbeitet und sofort im Unternehmen weiterverwendet werden“, erläutert Mark Bremer, Teamleiter International bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt.
Im Jahr 2021 bescheinigte die IHK Erfurt wieder über 8.000 Ursprungszeugnisse und andere Außenwirtschaftsdokumente, davon wurden bereits 90 Prozent digital beantragt. „Immer mehr exportorientierte Unternehmen nutzen die Vorteile der Webanwendung.
„Das Ursprungszeugnis hat einen festen Platz im internationalen Handel. Es dient dem Nachweis, dass eine Ware den Ursprung in einem bestimmten Land hat. Viele Staaten verlangen, dass Waren, die in ihr Hoheitsgebiet eingeführt werden, von Ursprungszeugnissen begleitet werden. Neben handels- und zollpolitischen Gründen, wie das in den letzten Jahren beispielsweise die Türkei betraf, ist das Ursprungszeugnis häufig Bestandteil des Vertrages oder wird auch als zahlungsauslösendes Dokument verwendet“, berichtet Bremer.
Insgesamt stellten die 79 Industrie- und Handelskammern in Deutschland im Jahr 2021 bis einschließlich November erstmals mehr als eine Million Waren-Ursprungszeugnisse elektronisch aus. Für das Gesamtjahr rechnet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag mit rund 1,15 elektronisch ausgestellten Dokumenten. Es ist bereits das zweite Jahr, in dem die Anzahl der digital ausgestellten Dokumente über der der analog ausgestellten Ursprungszeugnisse liegt. Das Ursprungszeugnis ist ein von einer unabhängigen Stelle erstellter, eindeutiger Nachweis des handelspolitischen Ursprungs von Waren. Im internationalen Warenverkehr ist der Nachweis des Ursprungs häufig erforderlich.