Die vierte Kerze vervollständigt den Adventskranz. Aber, ist nicht die DREI die Zahl der Fülle und Vollständigkeit: die Dreifaltigkeit Gottes oder der musikalische Dreiklang, die Synthese vollendet aus These und Antithese in Hegelscher Philosophie oder die Festigkeit eines geometrischen Dreiecks? Alle guten Dinge sind Drei und die himmlischen erst recht…
Doch bevor wir mit unseren Erwartungen abheben, holt uns die VIER wieder auf den Boden irdischer Tatsachen. Da sind die vier Jahreszeiten und die vier Himmelsrichtungen. Manchmal kriechst du auf allen Vieren oder hast beim Doppelkopfspiel Eichel-Grün-Herz und Schell gut gesteckt. Die Vier führt uns hinein in unseren Lebensalltag.
Die vierte Kerze führt uns damit aber auch zum Geheimnis der Weihnacht. Christen sind überzeugt, dass Gott der Schöpfer von Kosmos und Geschichte ist und bleibt. Und mit vielen Christen, Nichtchristen und Menschen guten Willens – wie es im Weihnachtsevangelium heißt – ehren und preisen wir den HERRN der Himmel. Doch als Christ darf ich feiern, dass dieser Schöpfer vom Himmel auf die Erde gekommen ist. „Gott ist Fleisch geworden“ schreibt der Evangelist Johannes – viel zu abstrakt, finde ich. „Jesus Christus – eingeborener Sohn“ – so das Glaubensbekenntnis – theologisch sauber. Gott wird ein Kind in der Krippe – wie im Weihnachtsevangelium zum Heilig Abend. Im Glanz offener Kinderaugen kommt Gott mitten in unser Leben. Die DREI trifft VIER
Gesegneter Vierter Adventsonntag
Pfarrer Gregor Arndt