Heute wurde vom Universitätsklinikum Jena der Verdacht auf das Vorliegen einer Infektion mit der Omikron Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 bei einer Person aus Thüringen bestätigt. Betroffen ist eine Frau aus dem Landkreis Gotha, die von einer Reise aus dem südlichen Afrika zurückgekehrt war und Corona-typische Symptome entwickelt hatte.
Die entnommene Probe wurde im Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz mittels PCR positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Eine weitergehende PCR-Untersuchung auf spezifische Erbgutveränderungen ergab den Nachweis von drei Mutationen, die für die Virusvariante Omikron typisch sind. Im Uniklinikum Jena wurde heute mittels Ganzgenomsequenzierung der Verdacht auf das Vorliegen von Omikron bestätigt.
Dazu erklärt die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner: „Dass die Omikron-Variante sehr schnell auch Thüringen erreicht, war uns allen klar. Jetzt ist die Frage, wie damit umzugehen ist. Dafür ist zum einen wichtig, dass wir auch weiter alles dafür tun, Kontakte zu reduzieren und unsere Schutzmaßnahmen konsequent umzusetzen. Zum anderen gibt es bereits Untersuchungen dazu, wie die vorhandenen Impfstoffe wirken. Ich weiß, dass die großen Hersteller daran arbeiten, ihre Impfstoffe an die neue Mutation anzupassen. Um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und die Ansteckungsgefahr für andere zu verringern, wird das Impfen in Verbindung mit den getroffenen Maßnahmen auch weiter der einzige Weg sein. Ich danke dem Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz und dem Uniklinikum Jena für die schnelle und gute Zusammenarbeit.“
Univ.-Prof. Dr. med. Mathias W. Pletz, Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Jena erklärt:
„Bei einer neuen Variante interessieren uns drei wesentliche Fragen: Erstens ist sie leichter übertragbar, zweitens führt sie zu leichteren oder schwereren Verläufen und drittens schützt die Impfung?
Die erste Frage können wir inzwischen klar mit ‚Ja‘ beantworten. Omikron hat in Südafrika die Deltavariante binnen weniger Wochen vollständig abgelöst. Wir erwarten, dass sich Omikron auch in Deutschland innerhalb weniger Wochen ausbreiten und die vorherrschende Variante sein wird.
Zur zweiten Frage: Hier müssen wir abwarten. Es gibt noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen, lediglich Berichte. Diese zeigen, dass die Inzidenz stark ansteigt, aber eben nicht die Todesrate. Und wir hören, dass Menschen eher über leichte Symptome klagen. Was die neue Variante für Kinder bedeutet, ist noch unklar. Wir wissen lediglich, dass die Hospitalisierung der Kinder unter Omikron zugenommen hat.
Zur dritten Frage der Impfung können wir auch noch nichts Valides sagen, da die Impfquote in Südafrika nicht sehr hoch ist. Aber die Erwachsen mit den leichten Verläufen waren überwiegend geimpft. Demnach scheint die Impfung einen gewissen Schutz zu vermitteln.“
Das Robert-Koch-Institut informierte darüber hinaus Anfang dieser Woche über eine Person aus dem Landkreis Sömmerda mit bestätigter Omikron-Variante, die nach Rückreise aus Südafrika in den Niederlanden positiv getestet wurde. Der Fall wird für die Niederlande gezählt, da sich die Person dort in Quarantäne befunden hat.