Die Thüringer Amtsgerichte entschieden von Januar bis September 2024 über 1 649 Insolvenzverfahren. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 52 Anträge weniger als im Vorjahreszeitraum. Auf Unternehmen entfielen 12,2 Prozent aller Verfahren und auf übrige Schuldner (natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., ehemals selbstständig Tätige, private Verbraucher sowie Nachlässe und Gesamtgut) 87,8 Prozent.

Mit 1 541 Verfahren wurden 93,5 Prozent aller beantragten Insolvenzverfahren eröffnet. 90 Verfahren bzw. 5,5 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 18 Verfahren bzw. 1,1 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 280 Millionen Euro.

Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen lag in den ersten 9 Monaten des Jahres 2024 mit 201 Verfahren um 7,5 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 1 579 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, pro Unternehmen

waren somit circa 8 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen beliefen sich auf rund 181 Millionen Euro.

Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 38 Verfahren im Bauge-
werbe, mit 28 Verfahren im Bereich „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“, mit 24 Verfahren im Bereich „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ sowie mit 17 Verfahren im Bereich „Verkehr und Lagerei“. Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (113 Anträge) und Einzelunternehmen (35 Anträge) gefolgt von Unternehmergesellschaften (34 Anträge) Insolvenz anmelden.

Bei den übrigen Schuldnern wurden 1 448 Verfahren gezählt, 66 Verfahren weniger als im Vorjahr. 64,0 Prozent aller Insolvenzverfahren im betrachteten Zeitraum betrafen Verbraucher. In diesem Zeitraum wurden 1 056 Verbraucherinsolvenzverfahren beantragt, das waren 4,7 Prozent weniger als in den ersten 9 Monaten 2023.

Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen im Rahmen aller beantragten Verbraucherinsolvenzverfahren bezifferten die Gerichte auf fast 47 Millionen Euro. Durch-
schnittlich waren das pro Verbraucherinsolvenzverfahren circa 44 Tausend Euro.