Postkarte vom Worbiser Tierpark in den 70er Jahren. Privatarchiv Michael Kruppe

Der Alternative Bärenpark Worbis feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Ein Grund, an den Anfang mal zurückzuschauen und darüber hinaus. Warum ist dieses Tierschutzprojekt in Worbis entstanden? Was war vorher? Nach den ersten vier Beiträgen zu Kallmerode und den 60er Jahren in Worbis, schauen wir heute in das Jahr 1970…

Die Artikel in der damaligen Tageszeitung “Das Volk” Lokalteil Kreisredaktion Worbis und somit für den Altkreis Worbis waren überschaubar. Das Interesse lag damals eher bei Planerfüllungen oder bei der noch relativ neuen Baumwollspinnerei. Fast täglich wurde über verschiedene Themen aus diesem Betrieb berichtet. Im Sommer 1970 kam natürlich das Ernte Tagebuch dazu und auch der Sport stand im Mittelpunkt. Nicht zu vergessen, die vielen Veranstaltungen, Konferenzen u.a. der Partei SED. 

Aber es gab auch einige Blicke in den Tierpark Worbis. Beispielsweise schrieb die Tageszeitung “Das Volk” Worbis in ihrer Ausgabe vom 21. Februar 1970: ”Jetzt können wir es ja sagen. Denn es ist schon fünf Wochen her, und da ist doch anzunehmen, daß die beiden gerade rattengroßen, je etwa 350 Gramm wiegenden Bärenkinder, durchkommen, die am 18. Januar 1970 im Worbiser Tierpark  geboren wurden. Die zwei im vorigen Winter zur Welt gebrachten Jungen waren bald nach der Geburt umgekommen. Diesmal sieht es ganz anders aus, denn da hat die junge Zoopflegerin Marlen Pomrehn vom Zehnsberg, die Sache in die Hand genommen. Und sie versteht das anzuwenden, was sie in langer Ausbildung im Erfurter Zoo gelernt und im vergangenen Sommer bei der Facharbeiterprüfung in Berlin (theoretisch) und im Leipziger Zoo (praktisch) bewiesen hat…..“

Ein Ausschnitt aus der Tagezeitung „Das Volk“ vom 16. Juni 1970.

Es war auch die Rede von Bärenvater Taps und Bärenmama Betsy. Von den zwei kleinen Bären war eins Maika, das andere war von der Mutter erdrückt worden. Maika wurde dann mit der Flasche großgezogen und lebte in einem sehr kleinen Käfig, den sicher viele Tierparkbesucher noch kennen.

Ilka Kühn